Die Wochenplanmethode
Die Wochenplanarbeit ist eine Methode zur Öffnung des Unterrichts. Sie stellt eine Alternative zum Frontalunterricht dar, ohne der Lehrkraft jedoch Kontrolle und Übersicht aus der Hand zu nehmen.
Die Schüler erhalten zu Beginn eines bestimmten Zeitraumes (z.B. eine Woche) einen Plan, auf welchem Aufgaben mit ihren Lerninhalten aufgelistet sind. In den dafür vorgesehenen Unterrichtsstunden besteht die Möglichkeit, den Wochenplan in unterschiedlichen Sozialformen wie Plenum, Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit zu bearbeiten. Die Wochenplanarbeit ist mit der Freiarbeit( = zusätzliche Aufgaben oder selbst gewählte Arbeitsformen) kombiniert und ist ein wesentlicher Bestandteil des Offenen Unterrichts.
Die Hilfe des Lehrers soll nur dann in Anspruch genommen werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Auch bei der Korrektur der erledigten Aufgaben steht die Selbstkontrolle des Schülers im Vordergrund. Anhand der Wochenplanarbeit werden sowohl die Selbstständigkeit als auch die sozialen Kompetenzen gefordert und gefördert.
Kinder dürfen durch den Wochenplanunterricht allerdings nicht überfordert werden. Wir besprechen daher, dass es in den ersten Wochen nicht schlimm ist, wenn einzelne Aufgaben nicht geschafft, vergessen oder nicht alleine bearbeitet werden können – das ist ganz natürlich und wird sich erst im Laufe der nächsten Wochen einspielen. Damit dennoch gewährleistet ist, dass das Kind keine wesentlichen Inhalte versäumt, klären wir mit den Kindern, welche Aufgaben Pflichtaufgaben sind. Diese werden auch eingefordert, gegebenenfalls nachgefordert und kontrolliert.
Unterricht im Plenum, also mit der ganzen Gruppe, ist vor allem dann sinnvoll, wenn neue Themen eingeführt oder wesentliche Lerninhalte besonders hervorgehoben werden sollen.
Zur besseren Übersicht erhält jedes Kind seinen teilweise auch differenzierten Wochenplan und klebt ihn in das Lerntagebuch ein.
Grundsätzliche Überlegungen und Besonderheiten für unseren Wochenplan:
Vorbereitung:
Alle Inhalte und Materialien sind für alle Schüler bereit gestellt. Basis: Lehrplan, Bildungsstandards, Wochenplan der Vorwoche, von Schülern eingebrachte Ideen/ Materialien
Besprechung des WP:
Inhaltliche Übersicht
- Organisatorisches (Nummerierung, Was ist wo?)
- Wer ist Chef an welcher Station?
- Arbeitshilfen/ -hinweise
Welche Inhalte können die SchülerInnen:
- eigenständig erarbeiten?
- mit Zusatzmaterial erarbeiten?
- ab einem bestimmten Zeitpunkt bearbeiten?
- üben und anwenden?
Wechsel zwischen kognitiven und kreativen Arbeiten
Organisationsformen für die SchülerInnen:
- Eingabe und Ausgabe
- Lerntagebuch mit Übersicht + Bewertung der Aufgaben
- Selbstkontrolle/ Kontrollstationen
Die Zeitdauer kann variieren, aber: Keine Beliebigkeit, Konstanz ist wichtig!
Die Rolle der Lehrkraft:
- Lernbegleiter und Ratgeber, besonders in individuell herausfordernden Situationen
- Einweisung von „Pionieren“
- Bereitstellung zusätzlicher Angebote
Evaluation:
- Täglich (Tipps weitergeben/ Worauf ist zu achten?)
- Zu bestimmten Zeitpunkten
- Würdigung von Leistungen
- (Präsentation/ Gesprächskreise)
Klärung/ Begriffsarbeit/ Vertiefung:
Mögliche Gefahren:
- Arbeitsblätterschlacht
- Einseitige Arbeitsformen
- Über- oder Unterforderung
Ausweitungsmöglichkeiten
- Lernwörter-Plan für zu Hause, Einmaleinsplan u.a.